Nachruf: Joachim Schaffer-Suchomel

Mit Joachim Schaffer-Suchomel ist ein besonderer Freund und Wegbegleiter gestorben. Von ganz wenigen Menschen habe ich, Georg Dygruber, mich so verstanden und akzeptiert gefühlt, wie von Joachim. Eine Aussage, die ich nach einem von vielen Gesprächen groß vermerkt habe: Das übergreifende, große gemeinsame Denken und Handeln, bringt Veränderung.

Genau das ist unser Zugang in der Ökonomie der Menschlichkeit. Es geht nicht mehr um die erfolgreiche Zukunft einzelner Unternehmen, sondern um Zukunft unserer Gesellschaft und unserer Kultur.

Dazu braucht es unsere Lebendigkeit und den Glauben an eine menschliche Wirtschaft. Der Höhepunkt war der gemeinsame Tag mit Joachim, beim Wanderfinale in Spittal an der Drau im Schloss Porcia, den er begleitet hat.

Viviane, eine seiner Töchter, mit der Joachim auch beruflich sehr eng zusammengewirkt hat, hat nachstehende Zeilen als Nachruf geschrieben. Joachim hat immer wieder betont, es geht nicht ums Denken, sondern um das Fühlen.

So hat uns Joachim gemeinsam mit seiner Tochter Vivane ein letztes Geschenk übermittelt. Es ist ein buchbare Angebot, wo es um das Thema Sprache und vor allem um das Fühlen ging.

Hier der Nachruf von seinen drei Töchtern:

Ein großer Geist & eine liebe Seele haben den weltlichen Körper verlassen

Ihr Lieben,

Mein Kollege Dad ist am Freitag, den 03.11.2023 nach vollendeter Arbeit an einem Herzinfarkt in seinem Bett gestorben.

Er wollte schnell & leicht sterben und er wollte bis zum Schluss arbeiten.
Er wollte zu seiner Frau, unserer lieben Mama. Alles hat er bekommen. Er hat es verdient!

Ich weine beim Schreiben dieser Mail. Es tut weh. Mein Herz weint unendlich um ihn. Zwischendurch erzähle ich, schaue Videos, höre Sprachnachrichten mit seiner Stimme, schaue Bilder, erinnere mich und fühle. Und plane. Herz & Kopf sind im Einklang.

Uns drei Töchtern und seiner Enkelin und seinem Enkel hinterlässt er das Gefühl, geborgen zu sein. Beschützt. Geliebt. Genau das ist es, was auf dieser Erde zählt. Er sagte vor ein paar Monaten zu mir: Ich hinterlasse euch keinen Hof. Dafür hinterlasse ich euch mein Lebenswerk.

Meiner Tochter schrieb er in ihr Buch: Ich würde meinen Töchtern und Enkel:innen in meiner Todesstunde sagen:
Wir werden uns wiedersehen, wenn die Zeit gekommen ist!

Sein Lebenswerk waren seine Gedanken und seine Worte, seine Modelle und Coachings zum Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft. Und die Spuren, die er in so vielen Menschen hinterlassen hat. Er hat die Lichter in den Menschen angeknipst.

Es ist an der Zeit, dass sich dieser Wechsel nun vollzieht. Viele große Geister und Seelen auf dieser Erde haben den Weg bereitet und tun es noch. Im Diesseits und im Jenseits.

Wir sind alle geborgen, beschützt und geliebt. Wir dürfen uns daran erinnern. Immer wieder. Wir dürfen lieben. Wir dürfen leben. Wir dürfen fühlen. Wir dürfen vertrauen. Wir stehen in der Pflicht, hier auf dieser Erde, zu tun und zu geben, was wir können.

Alles darf sein.
Ein Stück vom Himmel von Herbert Grönemeyer war das Lied, bei welchem wir den Körper von Joachim im Sarg aus dem Haus begleitet haben. Danach haben wir alle, die dabei waren, geklatscht.

Applaus für dein Leben, Papa. Wir verneigen uns vor dir.
In tiefer Liebe und in Demut.

Danke, dass du uns ein Haus gebaut hast. Mit deinen Worten, deinen Gedanken, deiner Liebe und deinem Segen.
Deine Firma brainfresh wird weiterleben mit uns drei Schwestern als Geschäftsführerinnen.

Wir geben, wie du es immer und bis in deinen Tod getan hast, unser Bestes. Anders als du. In deinem Sinne.
Für Frieden & Liebe auf dieser Welt. Für Verbindung & Vertrauen.

Das Lebensmotto meiner Eltern war: Heile Familien.

Sie sind viele große und kleine Schritte dafür gegangen. Bis in seinen Tod hat mein Papa dafür gesorgt, dass die Familie sich immer wieder verträgt, vergibt, zusammenhält, in Liebe bleibt.

Selbst seine Katze kam mit uns und den Hunden hinter dem Sarg hergelaufen, um sich zu verabschieden, während wir, seine Familie, Haferflocken auf den Sarg warfen.

Bei einer Hochzeit auf der Erde wird häufig Reis geworfen. Mein Papa liebte Haferflocken und wird nun im Himmel wieder vereinigt mit meiner Mutter. Da brauchte es sein Lieblingsessen.

Die Katze weinte die nächste halbe Stunde und blieb die ganze Nacht draußen, um seine Seele zu begleiten. Oder zu suchen? Oder einfach nur, um eine weise Seele zu beweinen, welche die Welt verlassen hat.

Wenn ich eins gelernt habe aus den Sterbebegleitungen und den Trauerfeiern von meiner Oma 2016 und meiner Mama 2020, dann ist es dies: Im Angesichts des Todes sind wir alle gleich. Alles darf sein. Am Ende bleibt immer die Liebe.

Danke, dass ihr meine Worte lest. Danke, dass ihr mit uns fühlt. Danke, dass wir verbunden sind.

In Freude, Trauer & Liebe,
Eure Viviane Cassiopeia Anna Suchomel

P.S.: Gemeinsames Fühlen schafft tiefe Verbindung.