Selbstermächtigung – von Freiheit und Verantwortung

Heutzutage klingt es fast paradox das Wort „Ermächtigung“, also „Macht geben“ in einem Satz mit „Verantwortung übernehmen“ auszusprechen. Zu oft erleben wir Macht als Druckmittel gegen den Willen, die Selbstbestimmung und die Freiheit anderer.

Verantwortung dagegen ist die Fähigkeit unser Können und unsere Handlungen richtig einzuschätzen und die Pflicht für die Folgen unseres Tuns einzustehen, gegebenenfalls Schuld zu übernehmen.

Verantwortung braucht ein Gegenüber, Menschen, die selbst Macht haben für ihr Leben, ihre Freiheit, ihre Selbstbestimmung einzustehen. Verantwortung braucht eine Gesellschaft, mit vereinbarten Regeln für ein gutes Zusammenleben.

Aber was ist, wenn wir nicht andere ermächtigen Entscheidungen für uns zu treffen, sondern uns selbst ermächtigen über unser Leben selbst zu bestimmen, selbst zu entscheiden, selbst Verantwortung zu übernehmen?

Entsteht dann nicht ein ungeordnetes Chaos des „Selbst“ und das „Wir“ geht verloren? Vermutlich nicht, wenn man die Grundidee der Menschenrechte zu Ende liest und lebt und miteinbezieht, dass das „Selbst“ im Einklang mit den anerkannten Regeln der jeweiligen Gemeinschaft stehen muss.

Dabei geht es nicht darum, dass wir uns gegenseitig durch unsere individuellen Freiheiten einengen, sondern, dass wir selbstbestimmt, selbstbewusst und selbstkompetent miteinander für ein gutes Leben der Gemeinschaft arbeiten und Verantwortung tragen.

Das ist überschaubar und lebbar in unserem direkten Lebensumfeld, in der Familie, der Gemeinde, in Vereinen, in der Schule, bei der Arbeit oder in Freundschaftsgruppen. Aber wir leben immer mehr global, reisen durch die Welt, vernetzen uns digital und persönlich, konsumieren Güter aus aller Welt, nutzen die ganze Welt als unseren Lebensraum, haben aber wenig Wissen oder Bewusstsein für die Regeln des Zusammenlebens der Weltgemeinschaft.

Dabei gibt es diese globalen Werte, Vereinbarungen und Regeln, festgeschrieben in der Agenda 2030, als Aktionsplan für alle Regierungen und Bürger – für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand und für universellen Frieden in größerer Freiheit.

Selbstermächtigung heißt, dass wir uns selbst befähigen autonom (selbstbestimmt, selbstverantwortlich, selbständig, entscheidungsfrei, …) in unseren Gesellschaften zu leben. Selbstermächtigung erhalten wir nicht auf Grund eines bestimmten Alters (Volljährigkeit) oder einer bestandenen Prüfung.

Selbstermächtigung ist ein lebenslanger Prozess aus beobachten, spüren, nachahmen, ausprobieren, experimentieren, lernen, überprüfen, anpassen, beharren, innovieren, austauschen, entscheiden, verantworten …

Dieser Prozess der Selbstermächtigung erfordert Mut, Ausdauer, Kraft, aber ebenso Freude und Gemeinsinn und braucht unbedingt den Nährstoff Vertrauen, sowie die Sicherheit durch Verantwortung, die je nach Selbstermächtigungsgrad getragen und losgelassen wird.

Für mich klingt das herausfordernd und motivierend. Ermächtigen wir uns 😊.

Ein kleines Praxisbeispiel über Selbstermächtigung ist das Buch „Entfesselt im Rollstuhl“.
https://entfesselt-im-rollstuhl.com/entfesselt-im-rollstuhl-buch/
Es kann über den Verein Equicane bestellt werden und ist auch auf der Verlagssuche.

Im Zuge der Bucherstellung ist auch diese Beschreibung von mir entstanden:
https://entfesselt-im-rollstuhl.com/entfesselt-im-rollstuhl-buch/ronja-nils/

Gelebte Beispiele über Selbstermächtigung von Menschen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen für die 17 SDG finden Sie hier: https://www.facebook.com/SDG17machmit

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