Penne in Papier statt Plastik

Wolf ist der weltweit erste Nudelproduzent mit kreislauffähiger Papierverpackung

„Mir ist Kreislaufwirtschaft total wichtig“, sagt Joachim Wolf, „darum habe ich sofort ein offenes Ohr gehabt“, als die Idee an ihn herangetragen worden, Papierverpackung statt Plastik für Teigwaren einzusetzen. Herr Wolf von der großen Wolf-Nudelmanufaktur im Burgenland ist sofort aufgesprungen, „auch wenn ich mir kurzfristig Nachteile eingehandelt habe.“ Immerhin besaß er eine Druckmaschine für Plastikverpackungen.

Aber Wolf hat mitentwickelt, hat mit dem Lkw Nudeln in das Labor nach Holland gebracht. Immer wieder musste getestet und entwickelt werden. Die Papierverpackung darf schließlich beim Befüllen nicht reißen. Und innen eine Plastikfolie aufkleben, wie es viele italienische Pastaproduzenten machen, geht gar nicht, wenn man ein ökologisches Herz hat. Das Papier musste dehnbar sein für die Verpackungsmaschine. Und es durften keine Schadstoffe durch diffundieren und den Inhalt kontaminieren.

Jetzt aber ist es soweit. Papier statt Plastik bei Wolfnudeln. Zehn Sorten hat Wolf in kreislauffähiger Papierverpackung am Markt. Fusilli, Penne, Farfalle, Bandnudeln breit & kurz, Fadennudeln kurz, Maccronelli, Hörnchen gerippt, Fleckerl, Muschel und Makkaroni kurz. In absoluten Zahlen sind das über 1.000 Tonnen, oder 20% von der Gesamtproduktion. Auch die Eigenmarke von Zurück zum Ursprung, die von Wolf produziert wird, besteht aus der innovativen Verpackung. „Wenn der Handel mitgespielt hätte, wäre alles schneller gegangen“, sagt Wolf.

Aber auch die Konsumenten waren zögerlich. „Die sind seit 70 Jahren gewohnt, dass Nudeln in Plastik verpackt sind“, erklärt er, „die haben das Produkt anfangs nicht angenommen.“
Wolf ist der weltweit erste Nudelhersteller, der auf diese neuartige Verpackungstechnik setzt. Für die Erzeugung des Spezialpapiers mit besonders langen Fasern wird Fichtenholz aus aktiver und regenerativer Forstwirtschaft verwendet. Für einen geschlägerten Baum werden vier neue gepflanzt. Nur der Kleber ist immer noch synthetisch, was Herr Wolf etwas ärgerlich findet, aber er wird nur in derart geringen Mengen eingesetzt, dass das Papier bedenkenlos recycelt werden kann.