Our Power – Strom von Freunden

Wir Bürger:innen sollten den Energiemarkt in die eigenen Hände nehmen. Dafür hat Ulfert Höhne OurPower gegründet. Harald Koisser hat mit ihm über die Energiezukunft gesprochen

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Ourpower wirbt damit, dass man Strom von Freunden und Nachbarn kaufen kann. Wie ist das gemeint?
Genau so. So als würdest Du zum Nachbarn gehen und ihm etwas von seinem selbstproduzierten Honig abkaufen. Du kaufst nicht irgendeinen Strom, sondern 100% Ökostrom vom Nachbarn. Wasserkraft von Günther oder Sonnenstrom von Jakob. Es gibt mittlerweile schon so viele kleine Produzenten, dass das machbar ist. Auf unserem Marktplatz vermitteln wir das. Und die Wertschöpfung bleibt in der Region und bewirkt dort Gutes.

 

Klingt gut, aber ist das nicht kompliziert?
Die Energiewirtschaft hat es wirklich gut geschafft, Strom als etwas ganz Heikles und Kompliziertes darzustellen, für das es die Großen braucht. Das glauben viele. Mit heutiger Technik können wir es so praktisch und sicher machen, dass jeder die eigene Energie selbst bestimmt. Genau dafür gibt’s den OurPower-Marktplatz.

 

Ich habe einmal gehört, dass die Netze damals so aufgebaut wurden, dass der Strom in nur eine Richtung fließen muss – vom Anbieter zum Verbraucher. Wenn jetzt die Verbraucher zu Produzenten werden und Strom einspeisen, macht das Probleme.
Unser ganzes Energiesystem ist hierarchisch aufgebaut. Es ist auf fossile Energie und große Kraftwerke ausgerichtet. Heute aber erzeugt jedes Haus und jedes Dorf Energie. Alle sind Erzeuger und Verbraucher zugleich. Es gibt Speicher durch Batterien und E-Mobile und vieles mehr. Und das Netz wird auch umgebaut, auch durch neue gesetzliche Vorgaben, denn die Technik ist nicht das Problem. Dafür kommen zum Glück auch Vorgaben aus Brüssel, dass die Bürger das Recht haben, voll am Energiemarkt teilzunehmen.

 

Aber nicht zu Billigpreisen.
Wir sind in einer Gesellschaft wo alles Convenience sein muss. Alles ganz bequem und superbillig. Wir haben einen großen Strommarkt und sehr niedrige Preise. Dann kommen die Leute zu uns und sehen: hoppla, da zahle ich 50 Euro mehr pro Jahr als beim Billiganbieter. Ja, stimmt. Aber wenn Du 50 Euro weniger zahlst, dann subventionierst Du die Großen und die großen Kraftwerke fressen Landschaft und halten die Menschen dumm und konsumblöd. Ist es das, was wir wollen – Kohle und Atomkraft, Flüsse, wo sich Kraftwerke aneinanderreihen, versiegelte Landschaften, den Planeten komplett in eine technische Maschine umbauen?

 

Du appellierst an die Kostenwahrheit.
Wir haben ein Recht auf Wahrheit. Das ist ein Menschenrecht. Wir haben uns nur leider auf eine Kultur der Werbung eingelassen. Das hat mit Wahrheit nichts zu tun. Dort bekommst Du nur süße Versprechen. Also müssen wir uns unsere Power zurückholen.

 

Es ist halt so, dass der Hunger nach Energie enorm ist. Wir Menschen, oder besser: unsere Maschinen sind süchtig nach Energie.
Genau deshalb muss die billige Energie aus dem Kopf raus. Sie ist eine Lüge. Es gibt ehrliche Kosten und die müssen wir gemeinsam tragen. Und da muss man halt schauen: brauche ich das alles wirklich? Diese Sucht nach Energie ist kein Naturgesetz. Das müssen wir so nicht hinnehmen. Einfach nur Stromverbraucher einschalten, geht nicht. Wir müssen überlegen: Was sind die Quellen? Wie kann ich sparsamer damit umgehen? Es braucht Suffizienz – das Genug, die Genügsamkeit – nicht nur Mehr und Effizienz. Wir müssen mit einer sinnvollen Menge an Energie auskommen.

 

Dann müssen wir aus der Mentalität von Konsumenten raus, die bedient werden und dafür auch möglichst nichts zahlen wollen.
Wir brauchen eine Solidarische Energiewirtschaft. Energieversorgung darf zu einem gemeinschaftlichen Anliegen werden. Dann weißt du auch, wo dein Geld wirklich landet. Wir Bürger*innen nehmen den Energiemarkt jetzt in die eigenen Hände. Dafür gibt es OurPower.

Auf unserem Marktplatz kannst Du direkt Strom kaufen und verkaufen. Das ist die Energiezukunft.

OurPower Energiegenossenschaft SCE mbH
Mariahilfer Straße 1d/13, 1060 Wien
E-Mail-Adresse: info@ourpower.coop
www.ourpower.coop

OURPOWER sagt Ja! zu einer Ökonomie der Menschlichkeit.

Warum es eine Ökonomie der Menschlichkeit braucht:
„Was für eine Frage! Der Mensch und das Leben ist’s, um das es geht!“