Trotzdem. Resilienz by Erika Pluhar

Die Basis der Resilienz ist das persönliche Ja zu allen Facetten des Lebens. Dieses Ja ist ein Ja zu Erfreulichem und weniger Fröhlichkeiten, ein Ja zu viel Erwünschtem und eben auch zu den schwierigen oder dunklen Seiten des Lebens.

In der Logotherapie bezeichnet ihr Gründer Viktor E. Frankl die Resilienz als Trotzmacht des Geistes. Das heißt: Der Mensch kann stärker sein als das, was ihn kleinzumachen droht. Erika Pluhar hat es so auf den Punkt gebracht: „Das TROTZDEM in sich entstehen zu lassen, bedeutet kein Entrinnen, keine Schmerzminderung, kein neues oder anderes Lebensbild. Kein helles, heilendes, tröstendes Ziel wird dadurch prognostiziert.

TROTZDEM bedeutet ‚nur’, standzuhalten. Das Weiterleben auf sich zu nehmen, den nächsten Schritt zu tun. Und dieses ‚nur‘ ist letztlich alles. Weil es uns das Wissen von Leben und die Befähigung für das Leben zurückgibt.“ Das ist es, was mit Resilienz gemeint ist.

Die Logotherapie schenkt Orientierung auf der Suche nach Sinn, sie ist keine Befolgungslehre sondern eine Befreiungslehre und stärkt die Freiheit des einzelnen immer in Verbindung mit seiner Verantwortung. Verantwortung betrifft nicht nur das eigene Wohlergehen, sondern richtet den Blick auch auf die Mitmenschen. Mehr auf das schauen, was uns verbindet und nicht auf das, was uns trennt, wäre eine gute Möglichkeit zu einer neuen Menschlichkeit.

PRAKTISCHE ANREGUNG: Inspiration zur Zuversicht
Dort wo es für Sie schwierig wird, erinnern Sie sich an eine Zeit, in der Sie sich wohlgefühlt haben oder an einen Ort, der für Sie zu einer Art seelischen Heimat geworden ist. Beleben Sie Ihre Vorstellungskraft und stellen Sie sich vor, dass die Zukunft gut sein wird.

Vielleicht mögen Sie schreiben oder malen oder ein Symbol gestalten, welches Sie an diesen positiven Ausblick erinnert. Eine Erinnerung zu gestalten, die Sie an Ihren Ort der Zuversicht und an das Trotzdem denken lässt, stärkt ihre Resilienz und vielleicht zaubert diese Tätigkeit ein leises Lächeln auf Ihr Gesicht.