Die kleinste Form der Wirtschaft ist die Hauswirtschaft
In der Familie, im kleinsten Haushalt wird der Kern, der Same gelegt, für eine Ökonomie der Menschlichkeit
Die Herausforderung des Zeitgeistes ist eine fordernde, wenngleich auch wandelnde Kraft. Schon fast könnte man sagen, es ist eine Kernkraft, zu welcher wir nun geführt werden. Mein Spiegel ist immer die Natur.
Ein Same, ein Kern hat bekanntlich 64mal soviel Wirkung wie die Pflanze, von der er stammt. Das nenne ich mal Kernkraft. Wer sich von Samen und Kernen ernährt, weiß um die enorme Power die hinter dieser „Urnahrung“ – Paläoernährung steckt. Das ist die Nahrung, die wir uns von außen gönnen und unseren Körper damit verwöhnen.
Wie nähre ich mich? – eine essentielle Frage – die in der kleinsten Form der Wirtschaft, der Hauswirtschaft täglich auf den Teller kommt.
Nun, zur Sommersonnwendzeit beginnt bereits die Samenreife. Noch scheint die große Blüte in der Natur das Land zu überziehen, jedoch ist die Sonne im Juni so stark, dass erste Früchte wie Erdbeeren und Kirschen reifen und uns schon wieder näher zum Kern führen.
Im Menschen nennt man dies den Wesenskern. Der Wesenskern ist die Essenz eines jeden Menschen, wenn er sich an diese erinnert, wenn er diese im Dienste für sich selbst und die Menschheit lebt, so fließt ihm reinste Kraft zu.
Erinnere Dich an Deinen Wesenskern und Du wirst die Kraft in Dir fühlen, die Dich nährt, stärkt und wirken lässt. Zu oft ist die Schale um den Kern dünnhäutig, bröckelig und der Mensch verlässt sich, verlässt seinen Wesenskern. Vergisst ihn.
Wie kämpfe ich für mich?
Hast Du gelernt, als wahrlich Erwachsener ein klares Ja, ein klares Nein auszusprechen? Damit für Dich einzustehen? Dann braucht es keinen Kampf, denn die Entscheidung ist gefallen, die Grenze gesetzt und für Klarheit ist gesorgt. So kommt man dem Wesentlichen näher. Der Kern der Sache wird geschützt durch eine klare und reine Ausdruckskraft in Worten. Äpfel sind, wenn sie noch unreif sind, extrem sauer. Das gründet auf die Apfelsäure, welche reiner Fressschutz ist, um den Samen vor Schädlingsbefall zu schützen. Voraussetzung ist, dass der Baum auf gesundem Boden wächst. Die Nahrung ist nur so gut und reichhaltig und nährend, wie die Erde auf der sie gewachsen ist. Was tun wir für die Erde unter unseren Füßen? Worauf wurzeln wir?
Wie nehme ich meinen Raum ein?
Indem wir unsere gesprochenen Entscheidungen umsetzen, zu ihnen stehen und diese sichtbar werden. So werden wir „wahr“ genommen, gesehen und sind authentisch.
Zur Sommersonnenwende, wenn die Sonne ihren Höchststand hat, wird sichtbar, was blüht, was im Begriff ist zu reifen. Alles erscheint im hellsten Licht und das Wesentliche, z.B. die reife Erdbeere, wird sichtbar. Das Wesen einer Erdbeere ist es, Früchte auszubilden. Erbeeren sind wahrlich Kurzgeschichten. Eine Nuss ist ein Roman und ein Zapfen einer Kiefer ist mindestens ein Mythos.
Jede Frucht, und vor allem jeder Same, jeder Kern enthält das Wesentliche, und so ist es auch mit der Hauswirtschaft.
In der Familie, im kleinsten Haushalt wird der Kern, der Same gelegt, für eine Ökonomie der Menschlichkeit, im Umgang mit dem Du, mit der Um- und Mitwelt. Im kleinsten „Häuslgarten“ wird Natur gehegt und gepflegt, Erde bewirtschaftet
Wie achtsam gehen wir mit dieser kleinsten Zelle im Alltag um?
Wie erfüllen wir sie?
Wie gestalten wir sie?
Welche Früchte bringen wir hervor?
Wird Kreislaufwirtschaft gelebt, oder ist daraus ein Hamsterrad geworden, welches uns um die Ohren geschleudert wird?
Alles wächst aus einem Kern, aus einem Samen – jeder Mensch, jede Idee, jedes Kind, das wir begleiten und natürlich auch die Wirtschaft.
Ich als Mutter und begeisterte Hausfrau achte und ehre die kleinste Zelle, die Hauswirtschaft. Das habe ich meinen Kindern weitergegeben, auch wieder meinem Enkelkind, und meinem Mann, der mit beiden Beinen in der Wirtschaft steht und verankert ist, bietet dieses kleinste, einfache Zelle, die ich nähre, pflege und hege einen idealen Boden um seine Kraft zu leben.
Auf diesem Wege wünsche ich ein gutes Zusammenwirken all dessen was ist, eine kernkraftstärkende Sommersonnenwende und den Blick auf das Wesentliche!
Was ist darf sein, und was sein darf, darf sich wandeln!
Monika Rosenstatter
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