Der Wald kommt zu den Menschen

„Hier entsteht ein Wald“, sagt Christian Weiss und deutet auf eine heruntergekommene Freifläche mit Strauchwerk und kaputten Bäumen nahe einer seiner neuen Betriebsstätten in Lend, Salzburg. „Ich werde kaputte Wälder oder brachliegende Flächen wieder aufforsten.“ Und das nicht nur bei ihm zuhause in der Flachau im Salzburger Land, sondern direkt vor den Toren seiner Kundschaft – in der Nähe von Salzburg, Wien oder München. Er will es ‚anders’ machen. Nicht einfach Holz für seinen Holzverarbeitungsbetrieb entnehmen, sondern der Natur den Wald zurückgeben. Und zwar einen gesunden Wald. „Wenn du dich im Pongau umschaust, siehst du lauter Fichten-Monokulturen. Da wird auch in hundert Jahren keine Buche wachsen.“ Die Wälder von Christian Weiss werden Wälder sein, wie die Natur sie wünscht. Das sind auch die Wälder, wo sich Menschen wohlfühlen und gerne ihre Freizeit verbringen.

„Ich bringe gesunden Wald zu den Menschen“, sagt Weiss, und das ist zugleich eine Einladung. Der Unternehmer plant Waldlehrpfade der anderen Art. Man geht zuerst durch einen kaputten Wald und sieht, was der Mensch so angerichtet hat. Aber nach und nach, abhängig vom Zustand des Waldes, wird sich etwas zum Guten verändern. Es wird Wald aufgeforstet. Weiss will ein Musterbeispiel für Renaturierung in Gang setzen. Und die Wälder sollen den Menschen zur Verfügung gestellt werden – zum Spazierengehen, Campieren, Staunen, „im Gatsch und am Waldboden spielen.“ Ein Wald, den man spüren und fühlen kann.

Finanzieren wird Weiss das ungewöhnliche Projekt mit seiner gewohnten Tätigkeit – der Herstellung natürlicher Holzfußböden, die „hundert Prozent wohngesund“ sind. Für jeden verkauften Quadratmeter Fußboden fließt ein Euro in das Waldprojekt. Bei rund 450.000 Quadratmeter pro Jahr sollte es da doch möglich sein, einige Waldflächen zu sanieren. Die KundInnen müssen natürlich mitspielen, aber dafür ist es dann auch „ihr“ Wald, wo sie bevorzugte Nutzungsrechte haben werden. Viel wichtiger als jeglicher Nutzen ist für Weiss aber: „Ich möchte die Liebe zum Wald wecken.“